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Umweltbelastung durch Haarewaschen und Co

Kunststoffmüll der winzigen Art

Umweltbelastung durch Haarewaschen und Co
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Beim Duschen spülen viele Verbraucher unwissentlich Mikrokunststoffe in die Umwelt (Foto: dmitrimaruta/fotolia.com)
Eine Plastiktüte in einen Fluss schmeißen – das macht ja kein anständiger Mensch. Doch leider verschmutzen wir die Umwelt sogar beim Duschen mit Kunststoffmüll, verdeutlicht eine neue Greenpeace-Publikation. Sie fasst die Problematik der Mikrokunststoffe in Kosmetik- und Pflegeprodukten zusammen.

Überall dümpelt in den Gewässern der Welt Kunstoffmüll – doch der deutlich sichtbare Anteil ist nur ein Aspekt: Der Umwelt machen besonders die winzigen Kunstoffpartikel zu schaffen, die teils massenweise die Gewässer belasten. Neben dem Zerfall größerer Brocken sind auch Rückstande aus der Kosmetikindustrie für die künstlichen Winzlinge verantwortlich. Bisher standen in diesem Zusammenhang vor allem die Plastikperlen in sogenannten Peelings am Pranger. Doch die Problematik ist deutlich weitreichender, betont die Umweltschutz-Organisation Greenpeace. Auch andere Kosmetikprodukte wie Duschgels, Shampoos oder Cremes enthalten häufig Mikrokunststoffe in fester, flüssiger oder anderer Form.

Vorsorgeprinzip heißt das Stichwort

In der Veröffentlichung “ Vom Waschbecken ins Meer“ beschäftigt sich Greenpeace nun detailliert mit dieser Problematik. Der Report zeigt auf, welche Inhaltsstoffe als besonders kritisch zu betrachten sind und von der Kosmetikindustrie trotz unklarer Umweltfolgen massiv einsetzt werden. Gängige Inhaltsstoffe wie Nylon, Polyquaternium und Silikone stehen dabei im Fokus. Klar ist: Auch moderne Kläranlagen können nicht alle diese Mikrokunststoffe aus Abwässern entfernen. „Wenn nicht sicher ist, dass diese Inhaltsstoffe umweltverträglich sind, haben sie weder auf unserer Haut noch im Meer etwas verloren“, sagt Sandra Schöttner, Meeresbiologin von Greenpeace.

Bei einigen Mikrokunststoffen beispielsweise in Lippenstift, Duschgel und Co zeichnen sich bereits deutlich die Gefahren ab, berichtet Greenpeace: Die besonders langlebigen Stoffe Polyethylen und Nylon haben Forscher schon vielfach in den Meeren gefunden, sowie in Speisefischen und Meeresfrüchten. Besonders abbauresistent erweisen sich ebenfalls die Substanzen Polyquaternium und die Silikone Cyclotetrasiloxan und Cyclopentasiloxan. Sie sind auch schon vielerorts in den Nahrungsnetzen von Gewässern zu finden. Sie sammeln sich dabei unter anderem in Fischen, Vögeln und Säugetieren an – mit noch teils ungeahntem Folge-Potenzial. Über die Nahrung landen sie außerdem wieder beim Erzeuger – dem Menschen. Bei uns sind Störungen des Hormonhaushalts zu befürchten, Fortpflanzungs-Probleme und Organschäden, betont Greenpeace.

Mogelpackungen der Kosmetikindustrie

Die Umweltschutz-Organisation setzt deshalb klar auf das Vorsorgeprinzip: Die aktuelle Greenpeace-Meereskampagne fordert ein Verbot von Mikrokunststoffen in Produkten, die in die Umwelt gelangen können. Bereits im April hatte Greenpeace angeprangert, dass die konventionelle deutsche Kosmetikindustrie breit Mikrokunststoffe einsetzt, sich aber Mikroplastik-frei nennt. Schöttner hält das für eine Verbrauchertäuschung: „Verbraucher haben ohne Vorwissen keine Chance, umweltschädliches Plastik in Kosmetik zu vermeiden.“ Sie rät deshalb zu zertifizierter Naturkosmetik, die immer frei von Mikrokunststoffen ist.

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Wer sich detailliert informieren möchte, findet den Greenpeace-Report “ Vom Waschbecken ins Meer“ frei zugänglich auf der Internetseite der Umweltschutz-Organisation.

Q uelle: Greenpeace

© natur.de – Martin Vieweg
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