Ein Newsletter rückt den Stromverbrauch ins Bewusstsein
Bei der einen Hälfte der Studienteilnehmer betonte der Newsletter außerdem, wie viel Geld die Wohnungsbesitzer für den Mehrverbrauch im Gegensatz zu den Sparsamen zahlen müssen. Der zweiten Gruppe wurde hingegen verkündet, in welchem Ausmaß sie durch den höheren Verbrauch für mehr Luftverschmutzung verantwortlich sind als ihre ökologischeren Nachbarn. Dabei wurde auch daran erinnert, dass dies mit gesundheitlichen Folgen für die Allgemeinheit verbunden ist. Es wurde betont, dass Luftverschmutzung an der Entwicklung von Krankheiten wie Krebs und Asthma bei Kindern beteiligt sein kann.
Die Auswertungen der Forscher ergaben: Die Wohnungsbesitzer, die umweltbezogene Rückmeldungen bekommen hatten, reduzierten ihren Stromverbrauch im Studienverlauf um durchschnittlich acht Prozent. Wo Kinder im Haushalt vorhanden waren war dieser Effekt sogar noch deutlicher zu spüren: Hier sorgte der Newsletter für eine Reduktion um 19 Prozent. Erstaunlicherweise zeigte sich der Verweis auf die Möglichkeit zur Kosteneinsparungen als völlig ineffektiv. Er bewegte die Teilnehmer gar nicht zum Stromsparen, berichten die Forscher.
Sechs Dollar bringen es nicht
Ihnen zufolge könnte der Grund sein, dass der finanzielle Anreiz nicht hoch genug war. Im Durchschnitt der untersuchten Haushalte lag der Unterschied zu den effizientesten Nachbarn ungefähr bei sechs US-Dollar im Monat. Diese Einsparmöglichkeit motivierte nicht effektiv genug – der Gewinn für das ökologische Gewissen aber durchaus, betonen die Forscher. Obwohl einige Studienteilnehmer über den erhobenen Zeigefinger nicht begeistert waren, zeigte er dennoch Wirkung. Eine Studienteilnehmerin berichtete beispielsweise: „Die Botschaft erinnerte einen daran, dass man Menschen und die Welt gefährdet. Das erhöhte mein Bewusstsein für den Energieverbrauch.“
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Quelle: PNAS, doi: 10.1073/pnas.1401880112