Ein anderer Ranger zeigte brutale Bilder und bestätigte das. Zwei seiner Kollegen sind auf diese Weise gerade erst angegriffen worden. Die Frau ist tot, der Mann lag mit gespaltenem Schädel im Busch und hat zum Glück überlebt. In Afrika wird der Kampf gegen Wilderer mit harten Bandagen ausgefochten.
Gestern gab es eine Präsentation über interessante Wege, Wildtiere besser zu fördern und zu schützen. Sieht man sich die einzelnen Bestände auf der Karte an, stellt man schnell fest, dass so eine weit auseinanderliegende Isolation schnell in die Sackgasse führt. Die Lösung ist es, Korridore offen zu halten und die Menschen, die in so einem Gebiet leben, einzubeziehen. David Western erläutert das am Beispiel von Elefanten im Grenzgebiet zwischen Kenia und Tansania. Elefanten seien wichtig, weil sie nicht nur Ikonen sind und eine Flaggschiff-Art, sondern weil sie auch das Land offen halten. Die Massai sagen nicht von ungefähr: „Elefanten machen Grasland, Kühe Buschland”. Elefanten erledigen Bäume und Buschwerk und das Gras kann wachsen.
Anschließend erklärte eine Expertin, warum Frauen eine wichtige Rolle bei der Wilderei spielen. Die Befragung vieler Dorfgemeinschaften hatte ergeben, dass die Jagd in der Regel Männersache ist, aber dass die Frauen viele Männer zur Wilderei treiben, die sonst lieber nicht in den Busch gingen. „Was bist du für ein Mann? Schau, die anderen gehen auch wildern, warum du nicht? Wenn du kein Fleisch bringst, koche ich nicht…” Und solcherlei Dinge. Das heißt, es ist nicht damit getan, die Wilderer zu stellen, sondern man muss die ganze Gemeinschaft einbeziehen.
(Foto: Marco Kost)