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Viele Menschen, wenig Vögel

Erste Zwischenergebnisse zur "Stunde der Wintervögel"

Viele Menschen, wenig Vögel
Blaumeise
Meisen machen sich in diesem Winter bei uns rar – hier eine Bluameise (Foto: Frank Derer)
Am letzten Wochenende hieß es: Vögel zählen für Alle. Jetzt gibt es erste Ergebnisse – und die fallen nicht gut aus: Wie sich zeigt, fehlt in diesem Jahr tatsächlich ein Teil der sonst in den Gärten zu beobachtenden Wintervögel.

Die siebte bundesweite „Stunde der Wintervögel“ war zumindest im Hinblick auf die Beteiligung ein voller Erfolg: Bis zum 10. Januar sind deutschlandweit bereits Meldungen von mehr als 87.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunden aus über 56.000 Gärten beim NABU und seinem bayerischen Partner LBV eingegangen – das könnte ein neuer Teilnahmerekord werden. Noch bis zum 16. Januar können Zählergebnisse nachgemeldet werden.

Rückgang vor allem bei den Meisen

Weniger erfreulich ist allerdings das, was in unsren Gärten, Parks und Balkons beobachtet wurde. Wie schon im Vorfeld befürchtet, fehlt ein Teil der sonst in den Gärten zu beobachtenden Wintervögel: Statt der üblichen durchschnittlich knapp 42 Vögel pro Garten wurden in diesem Jahr nur 34 Vögel pro Garten gemeldet – ein Rückgang von knapp 20 Prozent. „Damit bestätigen sich die zahlreichen Meldungen von besorgten Bürgern, die in den vergangenen Monaten von gähnender Leere an den Futterhäuschen berichteten“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Besonders deutlich wird dies bei allen sechs heimischen Meisenarten: Die häufigen Kohl- und Blaumeisen sind in diesem Winter um ein Drittel weniger, die selteneren Tannen-, Hauben-, Sumpf- und Weidenmeisen wurden jeweils nur etwa halb so oft gesehen wie im Vorjahr. Auch die Hälfte der Kleiber und Schwanzmeisen fehlt. Die Winterbestände von Kernbeißer und Erlenzeisig sind zwar auch um 61 beziehungsweise 74 Prozent geschrumpft, diese Vogelarten waren aber im vergangenen Winter ungewöhnlich häufig.

„Andererseits haben wir ungewöhnlich hohe Zahlen von Arten, deren Bestände immer nur teilweise von uns nach Süden abwandern“, berichtet Miller. Zu diesen Arten gehört vor allem der Star, außerdem Amsel, Ringeltaube, Heckenbraunelle und Singdrossel.

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Zugfaul durch mildes Winterwetter?

Nach Ansicht der Experten muss das Ergebnis aber nicht heißen, dass Meise und Co in Schwierigkeiten sind. Es kann auch ein Effekt des eher milden Winters weiter im Norden und Osten sein: „Die extrem niedrigen Beobachtungsraten beschränken sich auf solche Vogelarten, deren Winterbestände hierzulande sehr stark vom Zuzug von Artgenossen aus dem kälteren Norden und Osten abhängen“, sagt Miller. War es dort im Herbst eher mild, sind viele Zugvögel vielleicht schlicht vor Ort geblieben – und erscheinen daher nicht in unseren Gärten als Wintergäste, wie sonst üblich.

Dazu passt auch, dass die Rückgänge bei Meisen und Co. im Norden und Osten Deutschlands am geringsten ausfallen, Richtung Südwesten aber immer größer werden. „Vermutlich aufgrund des bis zum Beginn des Zählwochenendes extrem milden Winters haben manche Wintervögel in diesem Jahr wohl auf halber Zugstrecke Halt gemacht“, erklärt Miller.

Allerdings: Die Vogelexperten können nicht ausschließen, dass auch ein schlechter Bruterfolg bei Meisen und anderen Waldvögeln im vergangenen Frühjahr zur niedrigen Zahl der Wintervögel beigetragen hat. Ob dies stimmt, wird sich im Mai zeigen, wenn die nächste große Vogelzählung ansteht: die „Stunde der Gartenvögel“. Eine Endauswertung der Ergebnisse der „Stunde der Wintervögel“ ist für Ende Januar geplant.

Quelle: NABU

© natur.de – Nadja Podbregar
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