Am 24. September haben wir wieder die Qual der Wahl: Welcher Partei sollen wir unsere Stimme geben? Hilfestellung zur Meinungsfindung bieten momentan gleich mehrere interaktive Tools im Internet wie der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, das Parteien-Navi der Universität Konstanz oder der Wahl-Swiper eines Berliner Start-Ups. Bei diesen digitalen Wahlhelfern gibt man zu bestimmten Aussagen den Grad der Zustimmung an und bekommt dann am Ende angezeigt, mit welchen Parteien man am ehesten übereinstimmt.
Fragen aus fünf Themenbereichen
Einen etwas anderen Weg geht Greenpeace mit seinem Wahlkompass 2017. Die Umweltorganisation befragte dafür gezielt die sechs chancenreichsten Parteien nach ihren Positionen zu zentralen Umweltthemen. Die Fragen stammen dabei aus den Themenbereichen Klimaschutz und Energieeffizienz, Landwirtschaft, Meeresschutz, Verkehr und saubere Luft sowie Europa, Globalisierung und Frieden.
Was CDU, SPD, FDP, Die Grünen, Linke und AfD jeweils auf die Fragen geantwortet haben, stellt der Wahlkompass übersichtlich gegenüber. Anders als bei den interaktiven Wahlhelfern sind hier die Nutzer selbst gefragt, Vergleiche anzustellen und sich eine Meinung zu bilden. Allerdings: Während einige Parteien sehr konkrete Antworten auf die Fragen geben, gibt es bei anderen eher Gemeinplätze oder – von der AfD – sogar gar keine Antwort.
Diesel spaltet die Parteien
Klare Unterschiede gibt es beim Umgang mit dem Dieselskandal und den Herausforderungen für die Automobilwirtschaft. Während CDU, SPD und FDP ein Datum für das Ende des Verbrennungsmotors nennen, fordern Grüne und Linkspartei, nach 2030 keine weiteren Autos mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zuzulassen – ähnlich wie es auch andere Länder bereits planen.
CDU, SPD und FDP sprechen sich zudem gegen Fahrverbote für schmutzige Dieselautos aus. Grüne und Linkspartei hingegen fordern solche gezielten Fahrbeschränkungen für besonders schmutzige Diesel-PKW durch die Einführung der blauen Plakette. Mit der Plakette könnten Kommunen schmutzige Diesel aus besonders belasteten Innenstädten verbannen und so die viel zu hohen Stickoxidwerte senken.
Kohle, Erneuerbare und das Tierwohl
Auch beim Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle liegen die Parteien weit auseinander: Während Grüne und Linkspartei mit 2030 beziehungsweise 2035 Jahreszahlen nennen, wann das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet werden soll, legt die SPD sich nicht fest. CDU und FDP geben keine klare Antwort zur Zukunft der Kohleverstromung. In Bezug auf erneuerbare Energien bleiben CDU und FDP eher unkonkret, SPD, Grüne und Linke haben dagegen klare Ziele, wann wie viel unserer Energieversorgung aus Sonne, Wind und Co stammen sollen.
Im Themenbereich Landwirtschaft geht es unter anderem um den Einsatz von Glyphosat, die Kennzeichnung von Fleischprodukten und die Nutztierhaltung, beim Meeresschutz fragte Greenpeace die Parteien, wie sie die Verschmutzung der Meere durch Plastik und Düngemittel eindämmen wollen.
Der Wahlkompass 2017 finet sich unter diesem Link
Quelle: Greenpeace