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Wale, der Maschinenraum der Meere

Große Meeressäuger halten Ökosystem am Laufen

Wale, der Maschinenraum der Meere
Pottwale
Pottwale
Den Walfängern gilt er als Futterkonkurrent. Doch Wale sorgen erst dafür, dass Fische und andere Meerestiere leben können. Einfach weil sie tauchen, fressen, hochschwimmen und ausscheiden. Das belegt eine internationale Studie.

Wale spielen wichtige Rolle im Meer

Lange ging man davon aus, dass Wale aufgrund ihrer Größe kaum einen Einfluss auf die Meeresfauna haben, so Studienleiter Joe Roman von der Universität Vermont. „Jetzt, wo sich Buckelwale, Grauwale, Pottwale und andere Meeressäuger nach Jahrhunderten der Jagd wieder erholen, beginnen wir zu verstehen, welch wichtige Rolle sie im Meer spielen“, betont Roman. Bis vor einige Zeit fehlten den Wissenschaftlern allerdings die technischen Möglichkeiten, Wale besser zu erforschen. Inzwischen tragen zahlreiche Tiere einen Sender, der per Satellit erfasst werden kann oder aktiv die Position der Wale durchgibt.

Walpumpe

So funktioniert die Walpumpe: Die Tiere tauchen auf und ab, fressen und scheiden Nährstoffe aus

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Nicht nur zu Lebzeiten sorgen die großen Säuger mit der „Walpumpe“ für die richtige Mischung im Meer. Stirbt ein Wal, sinkt er auf den Meeresboden und dient dort einer Vielzahl von Tiefseeorganismen als Nahrung. Außerdem binden Wal-Kadaver große Mengen von CO2.

Jagd auf Wale hat Ökosystemen geschadet

Die starke Bejagung der Großsäuger dürfte aber längst Lücken in der Nahrungskette gerissen haben, befürchten die Biologen um Joe Roman: „Der Rückgang der großen Wale – Schätzungen gehen von mindestens 66 bis 90 Prozent aus – hat sehr wahrscheinlich die Struktur und Funktion der Ozeane bereits verändert.“ Die Erwärmung und Versauerung der Meere tut dazu ihr Übriges. Langlebige Lebewesen wie Wale könnten hier entscheidend zur Stabilität der Meere beitragen. Ebenso vermuten die Wissenschaftler, dass Wale auch den Nahrungskreislauf für Fische verbessern und deren Reproduktion befeuern. Wo Wale sind, ist demnach auch der den Erhalt der Bestände garantiert. „Unsere Modelle zeigen auch, dass die Menschen wohl als erstes Wirbellose im Meer ausgerottet haben, die von toten Walen am Meeresgrund lebten“, bedauert Roman. „Diese Arten dürften verschwunden sein, bevor wir eine Chance hatten, sie zu entdecken.“

Quelle: Joe Roman et al., Whales as marine ecosystem engineers, Frontiers in Ecology and the Environment, 2014

Fotos: Catmando/Fotolia.com; Frontiers in Ecology and the Environment

© natur.de – Karin Schlott
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