Es hat sich gezeigt, dass die Honigbienen mit ihrer Leck-Methode auch dickflüssigen Sirup schnell aufnehmen können, während saugende Insekten wie Schmetterlinge für stark zuckrigen Nektar zu lange brauchen. Für sie ist dünnerer, etwas zuckerärmerer Nektar besser geeignet. Für die leckenden Bienen hat sich demnach eine Zuckerkonzentration von rund 50 bis 60 Prozent als optimaler Kompromiss aus Ertrag und Zeitaufwand ergeben, sagen die Wissenschaftler, für die aktiv saugenden Schmetterlinge und die passiv saugenden Kolibris liege die optimale Konzentration bei nur rund 30 bis 40 Prozent. Sie müssen also mit weniger süßer Kost Vorlieb nehmen.
Zudem wurde offenbar, schreiben die Wissenschaftler, dass Körpergröße, Artzugehörigkeit oder Position im Ökosystem keinerlei Einfluss darauf habe, welchen Nektar ein Tier am effektivsten konsumiere. Entscheidend sei einzig und allein, ob das Tier seine Zunge in den Nektar tauche oder ob es eine Saugtechnik einsetze.
Diese Erkenntnis erweitere nicht nur das Wissen über die bestäubenden Tiere. Es sei auch ein Hinweis darauf, dass sich die Pflanzen im Laufe der Evolution an die Trinkgewohnheiten ihrer Bestäuber angepasst hätten. „Diese Beobachtungen könnten erklären, warum der Nektar der von Bienen und Hummeln besuchten Blüten einen durchschnittlich höheren Zuckergehalt hat als der von Schmetterlingen und Kolibris besuchten Blüten.“