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Woran hapert’s im Katzen-Heim?

Tierheim-Katzen sieht man Haltungsprobleme an

Woran hapert’s im Katzen-Heim?
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Geht's dir gut? (Foto: Ernst Hammerschmid/Vetmeduni Vienna)
„Die sehen aus, als ob es hier zu wenig Katzenklos gibt…“ Haltungsprobleme bei Tierheimkatzen lassen sich an bestimmten Merkmalen der Tiere ablesen, berichten Forscher.

Ersteinmal will sie keiner mehr haben: Wenn Katzen ihr Zuhause verlieren, landen sie meist im Tierheim. Hier geben sich Tierfreunde in der Regel viel Mühe, den Tieren einen guten Aufenthalt zu bieten und sie schließlich wieder an neue Besitzer zu vermitteln. Doch wie geht es den Tieren im Heim eigentlich? Dieser Frage haben sich die Forscher um Christine Arhant vom Institut für Tierhaltung und Tierschutz an der Vetmeduni Vienna in einer Studie gewidmet.

Dünn und ungeputzt?

Um das Befinden der Katzen beurteilen zu können, haben die Wissenschaftler den körperlichen Zustand von über 720 Katzen in 30 österreichischen Tierheimen ein Jahr lang systematisch untersucht sowie die Haltungsbedingungen genau erfasst. In den Einrichtungen wurden im Schnitt jeweils etwa 67 Katzen gehalten. Den Ergebnissen zufolge gibt es tatsächlich konkrete Zusammenhänge, die Hinweise liefern können, woran es den Tieren mangelt: Sind Katzen besonders mager, korreliert dies beispielsweise mit einer relativ geringen Zahl an Liegeplätzen und wenig Versteckmöglichkeiten für die Tiere, ergaben die Auswertungen. Ein Liegeplatz kann dabei nicht irgendein freies Plätzchen sein: Katzen brauchen einen von Bodenkälte isolierten Platz, beispielsweise einen gepolsterten Korb oder eine Decke – Miezen mögen es bekanntlich weich und warm. „Katzen, die zu wenige Rückzugsmöglichkeiten haben, sind gestresst. Das führt dann zu körperlichen Reaktionen wie etwa reduziertem Appetit und Putzverhalten“, erklärt Arhant.

Gutes Aussehen steigert den Vermittlungserfolg

Den Forschern zufolge ist auch der Zustand des Fells der Tiere ein Anhaltspunkt: Katzen mit struppigem Fell gab es besonders häufig in Tierheimen mit großen Katzengruppen und vergleichsweise wenigen Katzentoiletten. Den Forschern zufolge konnte man den Grund für das unattraktive Aussehen der Tiere oft auch schon riechen. Offenbar macht sich auch die Dauer des Aufenthalts in einem Tierheim bemerkbar: Wo Katzen im Schnitt 1,5 bis 2 Jahre im Tierheim lebten, hatten mehr Tiere struppiges Fell. Die Forscher betonen, dass das Aussehen der Tiere nicht nur ein Zeichen dafür ist, dass es ihnen nicht besonders gut geht, es ist auch ein wichtiger Faktor bei der Vermittlung: Eine Katze, die aussieht, als ob irgendetwas mit ihr nicht stimmt, hat schlechtere Chancen auf ein neues Zuhause.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, bestimmte Haltungsbedingungen direkt am Tier abzulesen. So erzählt jedes Individuum, wie es mit seiner derzeitigen Lebenssituation zurechtkommt. Diese tierbezogenen Parameter könnten in Zukunft dabei helfen, Tierheime auf ihre Qualität hin zu beurteilen. Für das Wohl der Katzen ist das jedenfalls von Vorteil“, resümiert Arhant.

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Auch Tierheim-Hunde standen schon im Fokus

Die Sorge der Forscher gilt allerdings nicht nur Katzen. Im vergangenen Jahr standen bereits die Bedürfnisse von Tierheim-Hunden im Fokus von Arhant und ihren Kollegen. In den Ergebnissen dieser Studie zeichnete sich ein Unterschied zwischen den beiden wichtigsten tierischen Freunden des Menschen ab: Für das Wohlbefinden von Hunden ist es besonders wichtig, viel Kontakt zu ihnen gegenüber freundlich gestimmten Menschen zu haben.

Quelle: Vetmeduni Vienna

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Moor|huhn  〈n. 12u; Zool.〉 Schneehuhn Skandinaviens: Lagopus lagopus

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