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Zum Tiefschlaf an die Hauptstraße

Neues zum Winterschlaf der städtischen Igel

Zum Tiefschlaf an die Hauptstraße
Herbstigel
Jetzt heißt es für Igel in Stadt und Land: Winterquartier suchen! (Foto: bridger68/Fotolia)
Großstadt-Igel dürfen nicht wählerisch sein: Auf der Suche nach Quartieren für den Winterschlaf müssen sie sich mit dem begnügen, was die urbane Umgebung ihnen bietet. Dabei erweisen sich die stacheligen Gesellen als erstaunlich anpassungsfähig, wie eine Hamburger Igelforscherin herausgefunden hat.

Der moderne Igel ist ein Städter: Inzwischen leben neunmal mehr Igel in der Stadt als auf dem Land, wie auch natur.de schon berichtete. „Was er braucht, findet er in der Stadt: nämlich abwechslungsreiche Nahrung und einen sicheren Platz für den Winterschlaf“, erklärt Lisa Warnecke von der Universität Hamburg. Dadurch kann sich der stachelige Stadtbewohner ganz bequem ein Speckpolster für den Winterschlaf anfressen.

Suche nach Winterquartieren

Wie aber halten es die Stadtigel mit ihrem Winterschlaf? Wo schlafen sie und wie? Dazu hat die Biologin nun Neues herausgefunden. Stadt-Igel leben demnach nach demselben Jahresrhythmus wie ihre Verwandten auf dem Land: Ab November ist ihre innere Uhr auf Einschlafen eingestellt. Jetzt suchen die Igel nach geeigneten Überwinterungsorten.

Doch in Hamburg, München, Frankfurt, Köln und Berlin sieht der Wohnungsmarkt für stachelige Städter weniger romantisch aus: Vierspurige Schnellstraßen mit ungepflegten Randstreifen, risikoreiche Verkehrsinseln und starkfrequentierte Discounter-Parkplätze mit Gebüsch dienen als Winterschlafquartier.

„Igel-Schlafzimmer“ mitten in der City

Mit dem störenden Straßenlärm und grellen Licht der Stadt scheint das anpassungsfähige Wildtier dabei kein Problem zu haben. Warnecke hat an völlig unerwarteten Ecken „Igel-Schlafzimmer“ gefunden. Zum Beispiel gleich neben einem Müllcontainer mitten in der City, an einem Spielplatz neben der Sandkiste und in der Nähe einer Ampelanlage an einer Hauptverkehrsstraße.

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„Das liegt keinesfalls daran, dass die Tiere den Trubel lieben – Störungsgrad und Lautstärke scheinen bei der Nestwahl eine untergeordnete Rolle zu spielen“, erklärt sie. Wie die Biologin feststellte, legen die Stadtigel 67 Prozent ihrer Nester in städtischen Gärten an, 70 Prozent der nächtlichen Igel-Aktivitäten finden in Parks statt. Auch innerhalb des urbanen Trubels suchen sich die Igel demnach grüne Inseln für ihre Winternester.

Bis zu drei Nester pro Winter

Und noch etwas hat die Igelforscherin aufgedeckt: „Während des Winterschlafs nutzen die Tiere bis zu drei Nester“, berichtet Warnecke. Die Igel suchen diese Nester nacheinander auf, bleiben dort eine Weile und wechseln dann zum nächsten. „Dabei legen die Schläfer auf ihren kurzen Beinen rund 100 Meter pro Stunde zurück“, so die Biologin.

Das Winterschlaf-Verhalten des Igels gibt ohnehin noch immer Rätsel auf. So beginnt alle zehn Tage während des Winterschlafes eine lebensnotwendige Aufwärmphase für die Tiere. „Warum, weiß man bisher noch nicht so genau“, sagt Warnecke. Der Igel fährt dafür seinen Energiehaushalt hoch – und das ist für den kleinen Körper ein wahrer Kraftakt. Dennoch scheint sich dieser Aufwand zu lohnen, denn es hilft den stacheligen Gesellen, den Winter zu überstehen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

© natur.de – Nadja Podbregar
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